MPU und Abstinenznachweis

MPU und Abstinenz - was ist wichtig?

Welche MPU-Abstinenznachweise muss ich erbringen?

Wenn du die MPU machen musst, weil Alkohol oder Drogen ein Problem waren, musst du zeigen, dass du eine Zeit lang keinen Alkohol oder keine Drogen benutzt hast. Dafür brauchst du Laborbefunde und Abstinenzbelege, die du zur MPU mitbringst.

Laborbefunde und Abstinenzbelege für die MPU

Früher wurde oft nur dein Blut getestet, zum Beispiel die Leberwerte. Dazu gehören Werte wie Gamma-GT, MCV oder CDT. Diese Werte zeigen, ob jemand sehr viel Alkohol trinkt. Aber sie sagen nicht sicher, ob jemand gar keinen Alkohol trinkt oder nur ein bisschen. Außerdem können sie auch durch Medikamente oder Krankheiten steigen. Deshalb sind diese Werte alleine heute nicht mehr genug.

EtG – der richtige Nachweis für Alkohol-Abstinenz

Heute benutzt man einen speziellen Marker, der Ethylglucuronid (EtG) heißt. Das ist ein Stoff, den dein Körper bildet, wenn er Alkohol abbaut.

  • Im Urin: EtG kann nur wenige Tage nach dem Trinken nachgewiesen werden. Deshalb erfolgen die Kontrollen plötzlich und überraschend.

  • In den Haaren: Eine Haarprobe zeigt, ob du in den letzten drei Monaten Alkohol getrunken hast.

Auch wenn du Alkohol nur in kleinen Mengen trinkst, kann man mit EtG kontrollieren, dass du dich an die Regeln hältst.

Wenn die MPU wegen Alkohol ist, werden immer auch die Leberwerte gemessen. Lass diese vorher beim Hausarzt überprüfen. Liegen sie außerhalb des Normalbereichs, kläre warum. Wenn Alkohol nicht der Grund ist, bring die Erklärung zur MPU mit. So kann der Gutachter sehen, dass andere Ursachen für die Werte verantwortlich sind.

Regeln für die Laborproben

Damit deine Abstinenzbelege anerkannt werden:

  • Die Proben (Urin oder Haare) dürfen nur von ausgebildeten Ärzten oder Mitarbeitern genommen werden.

  • Die Labore müssen besonders geprüft sein (CTU-Kriterien), damit die Ergebnisse für die MPU gültig sind.

  • Solche Analysen kannst du meist bei den amtlich anerkannten MPU-Stellen machen - ich berate dich gerne.

Wichtig: Abstinenzbelege beweisen nicht automatisch, dass du ein guter Fahrer oder Fahrerin bist. Sie zeigen nur, dass deine Angaben stimmen. Sie sind ein Baustein für eine positive MPU.

Ich will wissen, wie lange ich abstinent sein muss, Nicole!
Skizze eines blauen Sportwagens. Skizzierte Darstellung eines dunklen Sportwagens mit spoiler am Heck - Logo von Verkehrspsychologin - Nicole Tanculski .

Wie lange muss man abstinent sein?

Nicht jede MPU verlangt einen Abstinenznachweis. Wenn du aber wiederholt oder sehr viel Alkohol oder Drogenkonsumiert hast, ist er fast immer nötig.

Wie lange du abstinent sein musst, hängt von mehreren Dingen ab:

  1. War es ein einmaliger Vorfall oder hast du öfter Alkohol oder Drogen genommen?

  2. Wie viel Alkohol oder Drogen wurde gemessen?

  3. Gab es weitere Probleme, zum Beispiel Ausfälle in der Schule, im Job oder in der Familie?

Einfach erklärt:

  • Wenn jemand einmal zu viel Alkohol getrunken hat und es Probleme im Alltag gab, reichen oft 6 MonateAbstinenz.

  • Wer regelmäßig oder viel Alkohol getrunken hat, muss oft 12 Monate abstinent bleiben.

  • Wer sehr viel getrunken oder mehrfach Probleme hatte, muss manchmal 15 Monate abstinent sein.

  • Bei Alkoholabhängigkeit ist eine Entwöhnungsbehandlung oft nötig, ohne Behandlung kann die Zeit länger sein. Sprich mich an, ich berate dich gerne.

Bei Drogen gilt das gleiche Prinzip:

  • Leichte Probleme mit Cannabis bei einmaligem Konsum: 6 Monate Abstinenz.

  • Hoher Cannabis-Konsum oder wiederholt: 12–15 Monate.

  • Härtere Drogen wie Kokain, Amphetamine, Ecstasy oder Opiate: 12–15 Monate, abhängig davon, ob eine Therapie gemacht wurde.

Die Idee dahinter ist: Du musst zeigen, dass du dein Verhalten wirklich geändert hast.

Warum du früh anfangen solltest

Es ist wichtig, früh zu starten. Die Abstinenz muss über mehrere Monate nachgewiesen werden. Nur so hast du alle Unterlagen rechtzeitig zur MPU.

Sprich früh mit deinem Hausarzt und, wenn möglich, mit einer Verkehrspsychologin. Lass deine Leberwerte prüfen, kläre mögliche Ursachen für Abweichungen und plane die EtG-Kontrollen. So bist du optimal vorbereitet.

Fazit

  • Abstinenznachweise sind meist Pflicht, wenn die MPU wegen Alkohol oder Drogen erfolgt.

  • Alte Blutwerte allein reichen nicht; EtG in Urin oder Haaren ist heute Standard.

  • Die Proben müssen nach speziellen Regeln entnommen werden (CTU-Kriterien), damit sie anerkannt sind.

  • Wie lange die Abstinenz dauern muss, hängt von der Art und Häufigkeit des Konsums ab.

  • Plane frühzeitig und lass dich beraten, damit du die MPU sicher bestehst.

Wenn du unsicher bist, welche Nachweise du brauchst, prüfe deine Werte frühzeitig und lass dich professionell beraten. So gehst du vorbereitet und selbstbewusst in die MPU.

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