Alkohol-MPU: Anordnung, Abstinenz, Vorbereitung und Kosten

Eine Alkohol-MPU wird in der Regel ab 1,1 Promille angeordnet – vor allem, wenn du trotz hohem Alkoholwert keine Ausfallerscheinungen gezeigt hast. Das gilt auch bei Fahrten mit dem Fahrrad oder E-Scooter.

In besonderen Fällen kann die MPU auch angeordnet werden, wenn du außerhalb des Straßenverkehrs durch Alkoholkonsum aufgefallen bist. Wer mehrfach auffällig wurde oder Anzeichen für Alkoholmissbrauch zeigt, muss ebenfalls mit einer MPU rechnen.

Ob du abstinent leben musst oder kontrolliertes Trinken nachweisen kannst, hängt vom Einzelfall ab.

Eine gezielte Vorbereitung – zum Beispiel durch eine verkehrspsychologische Beratung – erhöht deine Chancen deutlich.

Die Kosten für die Alkohol-MPU liegen bei rund 2.500 Euro. Häufige Fehler sind unnötige Abstinenznachweise oder eine unzureichende Vorbereitung. Entscheidend ist eine klare und ehrliche Geschichte, die zeigt, dass du dein Verhalten verstanden und verändert hast.

Relevante Promillegrenzen bei der Alkohol-MPU

• Ab 1,1 Promille = MPU möglich, besonders bei fehlenden Ausfallerscheinungen

• Ab 1,6 Promille = MPU verpflichtend, auch bei Fahrrad oder E-Scooter

• Wiederholte Alkoholfahrten = MPU auch bei niedrigeren Werten

• 0,3 – 1,09 Promille = MPU bei Unfall oder auffälligem Fahrverhalten

• Sonderfälle = sehr hoher Alkoholwert außerhalb des Straßenverkehrs oder aggressives Verhalten unter Alkohol

Wie häufig ist die Alkohol-MPU?

Alkohol ist der häufigste Grund für eine MPU in Deutschland. Mit der richtigen Vorbereitung, einem klaren Plan und ehrlicher Aufarbeitung deiner Geschichte kannst du sie bestehen – und bald wieder sicher am Straßenverkehr teilnehmen.

Ab wann wird eine Alkohol-MPU angeordnet?

Eine Alkohol-MPU wird immer dann angeordnet, wenn jemand mit einem überdurchschnittlich hohen Blutalkoholwert im Straßenverkehr auffällt. Die genauen Promillewerte variieren je nach Bundesland zwischen 1,1 und 1,6 Promille. Dabei spielt es keine Rolle, ob man mit dem Auto, E-Scooter oder Fahrrad unterwegs ist.

Oft erfolgt die MPU ab 1,1 Promille, auch wenn bei der Blutabnahme keine Ausfallerscheinungen festgestellt wurden. Das bedeutet, dass selbst dann eine MPU angeordnet werden kann, wenn keine körperlichen Einschränkungen oder Auffälligkeiten sichtbar sind. Das gilt auch für Fahrten mit dem E-Scooter.

Wer mit über 1,6 Promille auf dem Fahrrad erwischt wird, muss ebenfalls mit einer MPU rechnen. In manchen Fällen kann die MPU auch bei niedrigeren Werten angeordnet werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn bereits vorher Trunkenheitsfahrten bekannt sind oder andere Auffälligkeiten vorliegen.

Alkohol am Steuer ist der häufigste Grund für eine MPU, aber nicht der einzige. Auch andere Verkehrsdelikte oder Hinweise auf Alkoholmissbrauch können eine MPU auslösen.

Alkohol-MPU ohne Verkehrsdelikt

Eine MPU wird nicht nur wegen Trunkenheit am Steuer angeordnet. Wenn es Hinweise auf Alkoholmissbrauch oder sogar eine Abhängigkeit gibt, kann die MPU auch ohne Verkehrsdelikt verlangt werden. Zum Beispiel, wenn mehrere polizeibekannte Schlägereien unter Alkoholeinfluss vorliegen. Dann steht nicht das Fahren, sondern das eigene Konsumverhalten im Mittelpunkt der Begutachtung.

0,0 Promillegrenze für Fahranfänger:innen

Wer jünger als 21 Jahre ist oder sich noch in der Probezeit befindet, muss komplett nüchtern fahren. Das heißt, die 0,0-Promille-Grenze gilt streng. Schon kleinste Mengen Alkohol sind verboten. Das Ziel ist es, junge Fahrer und Fahrerinnen frühzeitig an verantwortungsbewusstes Fahren ohne Alkohol zu gewöhnen.

Brauche ich eine Abstinenz zur Alkohol-MPU?

Ob du tatsächlich abstinent leben musst, hängt vom Einzelfall ab. In vielen Fällen ist eine Abstinenz erforderlich, die durch entsprechende Nachweise belegt wird. In anderen Fällen reicht kontrolliertes Trinken. Das bedeutet, dass der Alkoholkonsum bewusst eingeschränkt und reflektiert wird.

Wichtig ist, frühzeitig eine verkehrspsychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Leider gibt es viele unseriöse Berater, die unnötige Abstinenznachweise empfehlen oder behapten, dass kein Abstinenznachweis nötig ist. Das kostet Zeit und Geld.

Wann sind Abstinenznachweise nötig?

• Eine Alkoholabhängigkeit wurde ärztlich festgestellt.

• Frühere Versuche, den Konsum zu kontrollieren, sind gescheitert.

• Du machst bereits deine zweite oder dritte MPU wegen Alkohol.

• Es gibt mehrere Alkoholdelikte außerhalb des Straßenverkehrs.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du ein kostenloses Erstgespräch bei mir vereinbaren.

Wie kannst du die Abstinenz nachweisen?

Die Abstinenz wird meist durch Haaranalysen oder Urin-Screenings belegt. Seit 2023 sind auch PEth-Haaranalysen zugelassen. Diese Tests suchen nach Ethylglucuronid (EtG). EtG ist ein Stoff, der nur entsteht, wenn Alkohol im Körper verarbeitet wird. Deshalb ist er ein zuverlässiger Nachweis für Alkoholkonsum.

Leberwerte vom Hausarzt werden in der MPU nicht als Nachweis anerkannt. Sie können jedoch als zusätzliche Befunde genutzt werden. Mehr dazu findest du in meinem Artikel „Leberwerte und MPU“.

Anerkannt sind nur Kontrollprogramme, die nach CTU-Kriterien arbeiten. TÜV Nord, DEKRA und einige freie Institute bieten diese Programme an. Die Preise und die Qualität variieren stark. Ich helfe dir gerne, ein seriöses Labor zu finden.

Was passiert in der Alkohol-MPU selbst?

Die MPU besteht aus drei Teilen:

• Medizinischer Teil: Hier werden Blutwerte kontrolliert und gegebenenfalls eine körperliche Untersuchung durchgeführt.

• Leistungstest: Deine Reaktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration werden getestet.

• Psychologisches Gespräch: Im Fokus stehen deine Motivation und dein Verhalten.
  

Typische Fragen im psychologischen Gespräch:

• Warum kam es zur Trunkenheitsfahrt?

• Wie gehst du heute mit Alkohol um?

• Welche Maßnahmen hast du ergriffen, um Rückfälle zu vermeiden?

• Wie möchtest du in Zukunft verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen?

Sei ehrlich und gut vorbereitet. Auswendig gelernte Antworten wirken unglaubwürdig. Eine professionelle MPU-Vorbereitung erhöht deine Chancen erheblich.

Was kostet eine Alkohol-MPU?

Die MPU selber kostet etwa 745 bis 869 Euro. Hinzu kommen Kosten für Abstinenznachweise, die je nach Methode und Dauer zwischen 300 und 800 Euro liegen können.

Was kostet eine MPU-Vorbereitung?

Eine seriöse Vorbereitung kostet zwischen 1149 und 1949 Euro. Vorsicht bei günstigen oder zu teueren Angeboten, oft steckt wenig dahinter.

Eine gute Vorbereitung spart dir Zeit, Geld und Nerven.

Was sind häufige Fehler vor der Alkohol MPU?

Viele Betroffene machen vor der MPU vermeidbare Fehler.

Eine unnötige Abstinenz ohne ärztliche Empfehlung kostet Zeit und Geld – und bringt oft keinen Vorteil.

Wer unvorbereitet zum Gutachter geht, wirkt unglaubwürdig und riskiert ein negatives Gutachten.

Auch Beratungen durch nicht-fachkundige Anbieter führen häufig in die Irre. Zudem ist es wichtig, Verhaltensänderungen schriftlich und nachvollziehbar zu dokumentieren – nur so lassen sie sich im Gespräch glaubhaft darstellen.

Die meist gemachten Fehler bei einer Alkohol-MPU zusammengefasst:

• Unnötige Abstinenz ohne Diagnostik

• Unvorbereitetes Auftreten beim Gutachter

• Beratung durch nicht fachkundige Stellen z.B. sog. MPU-Berater

• Fehlende Verhaltensänderungen
  

Lass dich begleiten, um diese Fehler zu vermeiden.

Warum ist die Vorbereitung auf die Alkohol-MPU so wichtig?

Die MPU ist kein einfacher Test, sondern eine umfassende Begutachtung deiner Fahreignung. Besonders bei der Alkohol-MPU wird genau geprüft, ob du verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen kannst. Wer sich gut vorbereitet, zeigt, dass er seine Vergangenheit reflektiert hat und jetzt sicher im Straßenverkehr unterwegs sein kann.

Wie lange dauert die Alkohol-MPU?

Die Untersuchung selbst dauert meistens zwei bis vier Stunden. Die Wartezeit auf einen Termin kann allerdings mehrere Wochen betragen. Deshalb solltest du dich frühzeitig vorbereiten.

Gibt es Unterschiede bei MPU-Anforderungen in den Bundesländern?

Ja, die Grenzwerte und die Praxis können leicht variieren. Trotzdem gelten bundesweit ähnliche Regeln bezüglich Abstinenznachweisen und Vorbereitung. Eine individuelle Beratung hilft dir, den genauen Ablauf zu verstehen.

Wie kann ich mich optimal auf das psychologische Gespräch vorbereiten?

• Reflektiere ehrlich dein Alkoholverhalten.

• Erarbeite Strategien, wie du in Zukunft mit Alkohol umgehen möchtest.

• Informiere dich über typische Fragen.

• Übe, deine Geschichte klar und glaubwürdig zu erzählen.

Alkohol-MPU und kontrolliertes Trinken

Kann kontrolliertes Trinken reichen?

Ja, in einigen Fällen reicht kontrolliertes Trinken aus. Das heißt, du darfst Alkohol konsumieren, musst aber nachweisen, dass du ihn sicher und verantwortungsbewusst nutzt. Das wird allerdings nur bei weniger schweren Fällen akzeptiert.

Was kannst du tun,
um deine Alkohol-MPU zu bestehen?

Du bist dir unsicher, ob du eine Abstinenz nachweisen musst oder ob kontrolliertes Trinken möglich ist? Hol dir jetzt eine erste Einschätzung in einem kostenlosen Erstgespräch.

Gemeinsam klären wir deine individuelle Situation und den besten Weg durch die MPU.