MPU wegen Drogen – alles, was du wissen musst, um deinen Führerschein zurückzubekommen

Wenn dir wegen Drogenkonsum der Führerschein entzogen wurde oder du eine Aufforderung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) erhalten hast, stellt sich schnell die Frage: Wie bestehe ich die Drogen-MPU erfolgreich? Als erfahrene Verkehrspsychologin begleite ich Menschen seit vielen Jahren durch diesen sensiblen Prozess. In diesem Artikel findest du umfassende und verständliche Informationen rund um die MPU wegen Drogen – von den Voraussetzungen über Abstinenznachweise bis hin zu Grenzwerten, Kosten und wertvollen Tipps zur Vorbereitung.

Wer muss zur Drogen-MPU?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) kann bei allen Drogendelikten im Straßenverkehr oder bei auffälligem Drogenkonsum auch außerhalb des Straßenverkehrs von der Führerscheinstelle angeordnet werden. Besonders häufig betrifft das den Konsum von Cannabis, da es die meistgenutzte Substanz ist.

Aber auch bei anderen Drogen wie Amphetamin, Kokain oder Heroin kann eine MPU angeordnet werden.

Zum Beispiel:

• Die Polizei findet nach einem Clubbesuch Drogen bei dir.

• Du zeigst Auffälligkeiten bei Drogentests am Arbeitsplatz oder in Verkehrskontrollen.

• Du konsumierst Amphetamin oder Kokain in der Öffentlichkeit und wirst dabei erwischt.

• Du fällst mehrfach unter Drogeneinfluss durch aggressives Verhalten auf.

• Du besitzt größere Mengen Betäubungsmittel.
  

In all diesen Fällen kann die Führerscheinstelle eine MPU anordnen – auch wenn du gar nicht aktiv am Straßenverkehr teilgenommen hast.

Welche Grenzwerte gelten für THC?

Bis zum 1. April 2024 galt ein Grenzwert von 1,0 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) THC im Blut, ab dem Fahruntüchtigkeit angenommen wurde. Seit April 2024 gilt ein neuer Grenzwert von 3,5 ng/ml. Das bedeutet: Wenn dein THC-Wert diesen neuen Grenzwert überschreitet, kann die MPU angeordnet werden.

Wichtig: Auch wenn der Wert unter dem Grenzwert liegt, kann die MPU wegen auffälligem Konsumverhalten trotzdem verlangt werden. Die Einschätzung der Führerscheinstelle bleibt entscheidend. Hier spielen die Auffälligkeit an sich z.B. eine Rolle. Bist du mit Cannabis angehalten worden, und du bist dir unsicher, ob dir eine MPU droht: Dann sprich mich gerne an. Ich berate dich kostenfrei.

Was ist der Unterschied zur Alkohol-MPU?

Im Gegensatz zur MPU bei Alkohol kann die Drogen-MPU auch ohne konkreten Verkehrsverstoß angeordnet werden. Es reicht oft schon aus, wenn du im Besitz von Drogen warst oder dein Konsum als problematisch eingeschätzt wird. Deshalb kann eine MPU wegen Drogenbesitzes oder Drogenkonsum auch dann folgen, wenn du nicht aktiv am Straßenverkehr beteiligt warst.

Welche Strafen gibt es bei Drogen im Strassenverkehr?

Die Bußgelder und Strafen bei Fahrten unter Drogeneinfluss sind im Bußgeldkatalog klar geregelt:

• Erster Verstoß: 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg, 1 Monat Fahrverbot

• Zweiter Verstoß: 1.000 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

• Dritter Verstoß: 1.500 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
  

Wichtig zu wissen: Diese Strafen sind unabhängig von der MPU-Anordnung! Auch wenn du das Bußgeld bezahlst und das Fahrverbot abgelaufen ist, kann die Führerscheinstelle die MPU anordnen.

Wann droht die Anordnung einer Drogen-MPU?

Viele Betroffene denken, nach Zahlung der Geldbuße und Ablauf des Fahrverbots sei alles erledigt. Doch oft folgt erst Monate später die MPU-Anordnung. Die Führerscheinstelle setzt dann meist eine Frist von zwei bis drei Monaten, um ein positives Gutachten vorzulegen. Gelingt das nicht, droht der Führerscheinverlust.

Deshalb mein Tipp: Beginne sofort nach dem Verstoß mit einem Abstinenzprogramm oder lasse dir die Haare wachsen (bitte nicht färben). So kannst du mit Haarproben deine Drogenfreiheit später besser nachweisen.

Drogenfreiheit für die MPU nachweisen

Wenn du eine MPU wegen Drogen machen musst, ist der Nachweis über eine langfristige Drogenfreiheit meist Pflicht.

Wie kannst du die Drogen-Astinenz nachweisen?

• Urin-Screenings (unangekündigte Tests)

• Haaranalysen (können bis zu sechs Monate rückwirkend Drogenfreiheit nachweisen)

Wie lange die Abstinenz nachgewiesen werden muss, hängt von deinem Konsummuster ab:

• Gelegentlicher Konsum (D3 – Drogengefährdung): meist 6 bis 12 Monate

• Problematischer Konsum (D2 – fortgeschrittene Problematik): meist 12 bis 15 Monate

• Abhängigkeit (D1): mindestens 15 Monate sowie begleitende Therapie

Die Einstufung (D1 bis D3) erfolgt nach den offiziellen Beurteilungskriterien der MPU. Eine individuelle Beratung ist hier wichtig. Sprich mich gerne an.

CTU-Kriterien - Was bedeutet das?

Die CTU-Kriterien (Chemisch-Toxikologische Untersuchung) sind verbindliche Richtlinien, die festlegen, wie Abstinenznachweise erfolgen müssen. Nur Nachweise, die nach diesen CTU-Richtlinien erstellt wurden, werden von der MPU anerkannt.

Deshalb solltest du dich unbedingt an eine anerkannte Begutachtungsstelle oder ein zertifiziertes Labor wenden, z. B.:

• TÜV Nord

• DEKRA

• Labor Enders

• PIMA

Kann ich die Drogen-MPU ohne Abstinenznachweise bestehen?

In wenigen Ausnahmefällen ja. Die Beurteilungskriterien kennen die sogenannte Hypothese D4, die besagt:

„Eine Verkehrsteilnahme unter THC-Einfluss kann trotz gelegentlichem Cannabis-Konsum zuverlässig vermieden werden.“

Das bedeutet, wenn du nur sehr gelegentlich konsumierst und niemals unter Einfluss fährst, kann die MPU auch ohne langen Abstinenznachweis bestanden werden.

Ein weiterer Sonderfall ist medizinisches Cannabis: Wenn du Cannabis auf Rezept bekommst, kann die MPU unter Umständen ohne Abstinenznachweis gelingen.

In beiden Fällen ist eine frühzeitige verkehrspsychologische Beratung sehr wichtig.

Wie ist der Ablauf der Drogen-MPU?

Die Drogen-MPU gliedert sich in drei Teile:

1. Medizinischer Teil: Untersuchung und Überprüfung von Blut- und Leberwerten und deinem körperlichen Befinden

2. Leistungstest: Konzentrations- und Reaktionstests am Computer

3. Psychologisches Gespräch
   

Im psychologischen Gespräch musst du erklären:

• Warum du Drogen konsumiert hast

• Was du aus dem Vorfall gelernt hast

• Wie du künftige Rückfälle vermeiden willst

• Warum du heute drogenfrei lebst

Häufige Fehler bei der Drogen-MPU

• Kein oder zu kurzer Abstinenznachweis

• Unvorbereitetes Auftreten beim Gutachter

• Auswendig gelernte oder falsche Antworten

• Beratung durch nicht qualifizierte Stellen

• Fehlende Dokumentation deiner Verhaltensänderung
  

Was kostet eine MPU wegen Drogen?

• MPU-Gutachten: ca. 700 bis 900 Euro

• Abstinenznachweise: ca. 300 bis 900 Euro (abhängig von Dauer und Methode)

• Vorbereitungskurse: 1.200 bis 2.000 Euro

Dein Fahrplan zur positiven Drogen-MPU

• Beratung vereinbaren: Eine frühzeitige Einschätzung spart Zeit und Geld

• Abstinenzprogramm starten: Am besten sofort nach dem Verstoß

• Haaranalyse oder Urinkontrollen durchführen lassen

• Verkehrspsychologische Vorbereitung buchen

• Gut vorbereitet zur MPU erscheinen

Kostenloses Erstgespräch buchen

Du bist unsicher, ob du eine MPU wegen Drogen machen musst oder wie du dich vorbereiten sollst? Vereinbare gern ein kostenloses Erstgespräch. Gemeinsam klären wir deine individuelle Situation und legen die nächsten Schritte fest.